Kunst trifft Technik 2022: „Marienkäferchen – das kleine Glück?“

„Die Ereignisse der letzten Monate wirbeln die Menschheit wild durcheinander und bringen viele Unschuldige in unerträgliche Tragik und Elend. Schlaflose Nächte drohen angesichts der Katastrophen, die uns die Medien täglich „frei Haus“ liefern. Als ich mich mit Dr. Schwab traf, um das Thema für unser Projekt mit den Studierenden im Jahr 2022 zu besprechen, sagte er: „Marienkäferchen …“ Ich kenne ihn lang genug, dass ich ihn immer ernst nehme. Als so ein kleines Insekt auf seiner Hand landete, sei ihm klar geworden, wie leicht man in unserem medialen Katastrophismus den Blick auf die kleinen Glücke entlang unseres Lebensweges übersehen kann. Als ich diese Idee an die Gruppe der Studierenden herantrug, entspann sich ein leidenschaftlicher Diskurs darüber, ob wir nun ins Gebiet der Hitparaden ziehen sollten. Die Wellen schlugen hoch. Nach und nach aber kamen immer mehr Ideen zusammen, die nicht nur sehr individuell, sondern auch authentisch sind, denn jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer wollte sich mit einem persönlichen Erlebten eine glaubwürdige eigene Position definieren, weit genug weg von den Gedanken der anderen. Das Medium der Malerei steht dabei abseits des fotografischen Sekundenbruchteils und kann durch seine Grade der Abstrahierung leichter den Anspruch der Allgemeingültigkeit erheben – mindestens aber behauptet das Gemälde nicht seine vermeintliche Objektivität, sondern gibt sich als persönliche Aussage eines Menschen zu erkennen, als eine Behauptung, die geprüft werden soll und der man auch widersprechen kann. Wir sind richtig gespannt auf die Reaktionen, die die Bilder dieses Jahr auslösen werden! Sicher aber sind wir darin, dass allein die Möglichkeit zum Ausbruch in die Gegenwelt des Geistes nicht nur ein kleines Glück ist, sondern ein großes …“ (Josef Mittlmeier)
„So groß das Entsetzen über manche Geschehnisse ist, so groß muss unsere Entschlossenheit sein, dieses Entsetzen nicht Oberhand gewinnen zu lassen über unser Streben, Fühlen und Denken. Nur wenn wir vermeintlich auch kleines Glück (wie einen Marienkäfer) genießen können, schöpfen wir immer wieder Kraft, um die nötigen Verbesserungen in der Welt voranzutreiben. Dies gilt für die Kunst, für technische Themen, aber auch für alle gesellschaftlichen Bereiche global.“ (Dr. Georg Schwab)

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